Ein Reiseführer einer etwas anderen Art: Wer Sotschecks Buch gelesen hat, ist für eine Irland-Reise bestens gewappnet.
Rezension
„Psychogramm eines komischen Volkes" nennt Ralf Sotschek selbst seine Ergüsse über die Iren und ihre Besonderheiten. Sein leicht schnodderiger Tonfall verrät: Im Innersten seines Herzens ist der Wahl-Dubliner Berliner geblieben. Und hier liegt auch der Schlüssel zu dem Gelingen des Buches. Als Berliner hat sich Sotschek den Blick von außen bewahrt, als Mann mit irischem Pass ist er mittendrin in dieser komischen Gesellschaft und schildert sie mit der Zuneigung des „Clan-Mitglieds". Wer das liest, sollte sein Zwerchfell sichern. Zu schön sind Sotscheks Schilderungen über den Sisyphus-Kampf mit der Telefongesellschaft, über die kulinarischen Errungenschaften vom Kohlrabi bis zum Fischkuchen und den durchschnittlichen Alkoholgehalt in der Notaufnahme eines Dubliner Krankenhauses, zu treffend seine kleinen Seitenhiebe auf die Deutschen. „Nichts gegen Engländer" hat Sotschek schon geschreiben. Auf „Nichts gegen Deutsche" müssen seine Leser hoffentlich nicht allzu lange warten.
Eine humorvolle Landeskunde über ein komisches Volk, die den Blick für manche Besonderheiten öffnet. Wer einmal so richtig ablachen will, sollte sie sich nicht entgehen lassen.Rezensent: Ute Lawrenz
Serie / Reihe: Critica Diabolis
Personen: TOM Sotscheck, Ralf
Sotscheck, Ralf:
Nichts gegen Iren : Psychogramm eines komischen Volkes / Ralf Sotscheck. Ill. von TOM. - Berlin : Ed. Tiamat, 2009. - 142 S. : Ill. ; 19 cm - (Critica Diabolis)
ISBN 978-3-89320-131-0
Europa (einschl. Russland und Türkei) - Signatur: Ed - Bücher