In der Welt des Multitaskings scheint das Leben mehr als ausgefüllt. Trotzdem behält das Nichtstun seine Bedeutung.
Rezension
Die beiden schwedischen Ethnologen widmen sich der Analyse des Alltäglichen in den europäischen Ländern der Gegenwart. Sie wollen wissen, wo es in der hochgradig ausgefüllten Zeit noch zu Leerräumen kommt und wie die Menschen damit umgehen. Was passiert in den vielfältigen Situationen des Wartens, z.B. an der Kasse im Supermarkt? Wie unterscheidet sich das Warten am Bahnhof von dem im Flughafen, wo zwischen absoluter Reglementierung bei der Sicherheitskontrolle und dem Flanieren in der Luxuswarenwelt scheinbar Freiräume entstehen. - Mit einer Fülle von Beispielen aus Feldstudien, aus der Belletristik, dem Film und anderen Kunstsparten zeigen die Autoren auf, wie wir in unserer auf Nützlichkeit getrimmten Welt die Zeiten brauchen, in denen wir zum Nichtstun „verdammt“ sind bzw. wie wir solche Zeiten bewusst inszenieren, um etwa in Tagträumen eine „Auszeit“ zu nehmen.
Eine gelungene populärwissenschaftliche Reflexion über unser Leben im Spannungsfeld des Zwangs zum effizienten Handeln und dem Bedürfnis nach Kontemplation.Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Ehn, Billy Löfgren, Orvar Adrian, Michael
Ehn, Billy:
Nichtstun : Eine Kulturanalyse des Ereignislosen und Flüchtigen / Billy Ehn, Orvar Löfgren. Dt. von Michael Adrian. - Hamburg : Hamburger Edition, 2012. - 303S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-86854-240-0
Einzelne Richtungen, Einzelfragen - Signatur: Pa 3 - Bücher