Über das Zusammenwirken von Rassismus und Klassismus in der weißen Dominanzgesellschaft.
Rezension
Die Autorin, Tochter von Einwanderern aus Eritrea, könnte eine perfekte Erfolgsgeschichte vom Aufstieg in die akademische Mittelschicht schreiben. Doch darum geht es der Ökonomin und Schwarzen Aktivistin Betiel Berhe nicht. Sie berichtet hier mit großem Engagement und spürbarer Wut über persönliche Diskriminierungserfahrungen und ordnet sie ein in unser gesellschaftliches System, das von Rassismus und Klassismus geprägt ist. Leser:innen werden sich an eine Sprache gewöhnen müssen, die nicht nur das Gender* sondern neue Begrifflichkeiten wie FLINTA oder BiPoC, People of Color, Diversity Washing oder Tokenismus nutzt, um diskriminierende Begriffe zu ersetzen und gesellschaftliche Mechanismen zu beschreiben. Die Autorin sieht sich als Teil einer neuen migrantischen Mittelschicht, die aufbegehrt gegen Ungerechtigkeit und in einer anderen gerechteren und solidarischen Gesellschaft leben will.
Diskussionsstoff für Gruppen, die sich mit Rassismus und der Situation von Arbeitern auseinandersetzen wollen. Scharfe Analyse unserer Gesellschaft aus persönlicher Betroffenheit geschrieben.Rezensent: Regina Riepe
Personen: Berhe, Betiel
Berhe, Betiel:
Nie mehr leise : Die neue migrantische Mittelschicht / Betiel Berhe. - Berlin : Aufbau, 2023. - 205 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-351-04203-5
Einzel- und Familienbiografien sowie Briefe und Tagebücher einzelner Personen aus allen Sachgebieten - Signatur: Bb - Bücher