Spiel mit Wörtern als Entdeckungsreise zu Sprachfeinheiten
Rezension
Es sind atemberaubende Kurzporträts, die die Autorin zu so simplen Wörtern wie – niemand oder null – einfallen, ausgefallener kommt da der Nasenbär daher. Eindrucksvoll die erlauchten Namen, die im Register zusammengestellt sind: von Ackermann, Josef über Conrad, Josef zu Schröder, Gerhard und Stoiber, Edmund mit je einem Seitenverweis. Goethe, Johann Wolfgang erhält davon immerhin sechs. Mit zauberhaftem Schalk spielt die Journalistin mit Sprache, sticht in Wespennester und versprüht nachdenklich machende Funken, die zu mehr Sensibilität und liebevoller Nachdenklichkeit anregen wollen. „Einige Höhepunkte der Literatur wären ohne bestimmte Wörter undenkbar“, heißt es . Am Beispiel des Wortporträts 'Augenblick' führt Anne Zielke dann aus, was sie meint, wenn sie behauptet, Wörter seien die Welt. Das ist schlicht und einfach umwerfend überzeugend.
Eine vergnügliche Lektüre über Sprache und ihre Anwendungsmöglichkeiten – beziehungsweise Unmöglichkeiten.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Zielke, Anne
Zielke, Anne:
Niemand, null und Nasenbär : Die besten Wortporträts vom Sonntag / Anne Zielke. - 1. Aufl. - Bergisch Gladbach : Lübbe, 2008. - 141 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7857-2332-6
Verschiedenes - Signatur: Lz - Bücher