Ein neues Nietzsche-Denkmal: ein Comic!
Rezension
Der französische Philosoph Michel Onfray hat es in den letzten Jahren mit seinen Schriften über einen „neuen Atheismus“ zu Bekanntheit gebracht, worin er sich vielfach auf Friedrich Nietzsches Religionskritik bezieht. Das vorliegende Buch ist in Zusammenarbeit mit dem Künstler Maximilien Le Roy entstanden und bietet im Stile einer Graphic Novel faszinierende Einblicke in das Leben Nietzsches. Einsteiger werden mit seiner Biografie und seinen Theorien vertraut gemacht, allerdings liegt der Schwerpunkt zweifelsohne auf dem kongenialen grafischen Konzept, das für Leser mit Vorkenntnissen unter Umständen weitaus interessanter ist. Mehrere Doppelseiten kommen gar ohne Text aus und entfalten ihre Botschaft allein über die Sogkraft surrealer Bilder. Kenner werden diesen neuartigen Ansatz zu Recht als überaus originell beurteilen, bei anderen mögen sich bisweilen Verständnisprobleme einstellen. Eine Bereicherung für die Nietzsche-Rezeption stellt dieser Comicroman in jedem Fall dar.
Der Inhalt und seine gleichermaßen kontroverse Aufmachung dürften indes nur eine kleine Lesergruppe ansprechen.Rezensent: Jonathan Horstmann
Personen: Onfray, Michel Le Roy, Maximilien Sing, Stephanie
Nietzsche / Michel Onfray. Ill. von Maximilien Le Roy. Dt. von Stephanie Singh. - 1. Aufl. - München : Knaus, 2011. - 127 S.: überw. Ill. 28 cm. -
ISBN 978-3-8135-0430-9
Biografien, Briefe, Tagebücher - Signatur: Jb - Bücher