Ein von Heimweh überwältigtes Nilpferd bricht aus dem Zoo aus und meistert den weiten Weg zum Nil.
Rezension
Die trostlose Situation eines namenlosen Nilpferdes im Zoo lässt keinen Zweifel: So will und sollte niemand leben (müssen). Das Nilpferd hat Heimweh nach dem Nil. Aus der unglücklichen Situation entspringen Träume, die den Entschluss zum Ausbrechen reifen lassen. Und dann passiert es: Durch menschenlose Straßen, Wälder, Wiesen, Berge, Meere findet das Nilpferd den Weg zum Sehnsuchtsort, ja, die anderen Tiere kündigen es schon an, so dass die Nilpferdherde es bereits erwartet.
Die ansprechenden und zur Interpretation einladenden Bilder zeigen ein Nilpferd, das sich Schritt für Schritt verändert, weil es sich auf den Weg gemacht hat und seinem Ziel unbeirrt näher kommt. Hindernisse - außer der Strecke - scheint es nicht zu geben. Fragen an die Logik werden durch die Anregung, über „Zoologische Gärten" wie auch das (eigene) Festgefahrensein nachzudenken, in den Hintergrund gedrängt. In kurzen Sätzen erhöhen die literarischen Anspielungen das Vergnügen auch für Vorlesende.
Rezensent: Frauke Thees
Personen: Richter, Jutta Rappo, Petra
Nil, Nil, ich komme! / Jutta Richter. Ill. von Petra Rappo. - München : Hanser, 2022. - O. Pag. : überw. Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-446-26219-5
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher