Neudecker, Christiane
Nirgendwo sonst Roman
Buch

Eine Reise in Burma wird für einen deutschen Rucksacktouristen zu einer Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.


Rezension

Ein namenloser deutscher Rucksacktourist lernt in Burma eine dänische Softwareingenieurin kennen und hat mit ihr eine leidenschaftliche Affaire. Sie verlässt ihn, als sie dahinter kommt, dass er sie belogen hat. Er hat vorgegeben, aus der DDR zu stammen und aus ihr geflohen zu sein. Er ist voller Schuldgefühle und sucht sie in dem von einer Militärdiktatur beherrschten Staat. Diese Reise wird für ihn zu einer Auseinandersetzung mit einem belastenden Ereignis aus seiner Vergangenheit. Er fühlt sich gegenüber einer Regisseurin schuldig, deren Lebensweg er als seinen ausgegeben hat und die sich aus unerfindlichen Gründen aus dem Fenster seiner Wohnung gestürzt hat. Seit diesem Unfall liegt sie im Koma. Verwoben wird dieser innere Konflikt mit Eindrücken von der Reise in dem fremden Land. Gegenwart und Vergangenheit vermischen sich. Die Erzählperspektive wechselt zwischen erster und dritter Person.

Nach dem gelungenen Erzähldebut "In der Stille ein Klang" wird dieser Roman nur eine eingeschränkte Zielgruppe ansprechen. Das Thema ist zu speziell, die Erzählstruktur zu experimentell.

Rezensent: Anke Märk-Bürmann


Personen: Neudecker, Christiane

Schlagwörter: Erinnerung Schuld

Neudecker, Christiane:
Nirgendwo sonst : Roman / Christiane Neudecker. - 1. Aufl. - München : Luchterhand, 2008. - 270 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-630-87277-3 geb. : EUR 17.95

Zugangsnummer: 0002/3207
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch