Die dreizehnjährige Lou begegnet in Paris einer jungen Obdachlosen und versucht ihr zu helfen und ihr Leben zu verstehen.
Rezension
Die aus einer kleinbürgerlichen Familie stammende Ich-Erzählerin Lou ist zwar hochintelligent, aber sie ist wenig selbstbewusst und hat kein Zutrauen in ihre eigenen Empfindungen. Ihre Mutter lebt sich seit dem Tode einer kleinen Schwester völlig abgeschottet. Eines Tages trifft Lou die 18jährige No, die als Obdachlose um das tägliche Überleben kämpft. Langsam kann Lou eine Beziehung zu No aufbauen. Sie hilft No und vorübergehend kann diese den Weg aus der Misere hin zu einer Haltung hoffnungsfrohen Lebensmutes finden. Das Ende überrascht vielleicht, ist aber nachvollziehbar. Einfühlsam und überzeugend, ohne befremdliches Pathos schildert die Autorin eine Geschichte, die von starken Gefühlen und enttäuschten Hoffnungen erzählt. Die Empathie des Lesers wird auch durch die Schilderung von Lous eigenen Schwierigkeiten verstärkt.
Ein packendes Buch zu einem aktuellen Thema, das Betroffenheit wecken und Toleranz für jede Art von Andersartigkeit aufbauen helfen könnte.Rezensent: Dieter Jeanrond
Personen: de Vigan, Delphine
de Vigan, Delphine:
No & ich : Roman / Delphine de Vigan. Dt. von Doris Heinemann. - München : Droemer, 2008. - 252 S. ; 20 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-426-19831-5 geb. : EUR 16.95
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch