Lebensgeschichte der Ottilia Krohg, die um 1880 Mitglied der Kristiania (Oslo)-Bohème war.
Rezension
Im Jahre 1895 zeichnete Edvard Munch Oda Krohg im roten Kleid inmitten der Künstler, die mit ihren anarchistischen Anschauungen das Bürgertum herausforderten. Dieses Bild verrät mehr über diese Frau als der vorliegende Roman auf 424 Seiten. Der Roman beschäftigt sich über weite Strecken nur mit ihren Liebesabenteuern. Besonders der unsägliche Briefwechsel mit dem Schriftsteller Hans Jäger ist ermüdend zu lesen wegen der immergleichen Wünsche. Es wird zu viel behauptet und zu wenig entwickelt. Zeitgeschichtliche Hintergründe, besonders die brennenden Diskussionen der Kristiania-Bohème, an denen Oda Krohg ja wohl teilnahm, auch ihr Selbstverständnis als Malerin werden zu wenig ausgeführt. Trotz variabel gehandhabter literarischer Mittel und der ansprechenden Übersetzung von Lothar Schneider bleibt der Roman zu eindimensional und hinterlässt das Bild einer nur getriebenen Frau.
Nicht für eine Anschaffung in unseren Büchereien empfohlen.Rezensent: Lieselotte Diepholz
Personen: Bjornstad, Ketil
Bjornstad, Ketil:
Oda : Roman / Ketil Bjornstad. Dt. von Lothar Schneider. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Insel, 2008. - 428 S. ; 21 cm. - Aus d. Norw.
ISBN 978-3-458-17385-4 geb. : EUR 19.80
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