Im Spannungsfeld politischer Ereignisse nimmt das Leben von drei Männern einen unvorhergesehenen Verlauf.
Rezension
Da sind: Habib, ein in Paris lebender wohlhabender Afghane, Ästhet und Cineast, Typ Alain Delon; Ryder, ein amerikanischer Soldat vor neuen Herausforderungen; Sameer, noch im Jugendalter, wächst in einem Waisenhaus in Kabul auf. Immer abwechselnd aus der Perspektive der drei Männer treibt die Autorin in kurzen Kapiteln ihre Geschichte rasant voran. Alle drei haben traumatische Erlebnisse zu bewältigen, sind getrieben von Sehnsucht nach Liebe, Heimat und Anerkennung. Sie müssen Entscheidungen treffen, werden in einen Strudel der Ereignisse geworfen, der ihre Lebensgeschichten auf tragische Weise miteinander verknüpft, versuchen zu überleben. Das ist spannend wie ein Thriller erzählt, mit harten Schnitten, starken Kontrasten, grellen Farben, aber durch eine einfühlsame, dichte, sogar zarte Sprache bekommt der Text auch eine Tiefe, die ihn (meist) vor allzu plakativen Zeichnungen bewahrt. Ein interessant erzählter Roman, der Zeit- und Lebensgeschichte spannend miteinander verknüpft.
Empfohlen für politisch interessierte Leser*innen, die sich nicht scheuen, sich mit der Grausamkeit und Absurdität unserer heutigen Art der Kriegsführung auseinanderzusetzen.Rezensent: Angelika Barth
Personen: Munz, Eva
Munz, Eva:
Oder sind es Sterne : Roman / Eva Munz. - München : Antje Kunstmann, 2021. - 299 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-95614-385-4 geb. : EUR 24.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Mun - Buch