Eine Kindheit auf dem niederösterreichischen Lande.
Rezension
Die Autorin, bisher mit Gedichten und kurzen Texten in Erscheinung getreten, legt mit ihrem ersten Roman eine autobiografische Erzählung in knappen, nur lose verbundenen Skizzen vor. Ohne spektakuläre Ereignisse lassen sich weder Höhepunkte noch besondere Spannungsmomente ausmachen. Lakonisch beschreibt die Autorin den Alltag ihrer Familie, die als Besitzer eines Autohauses im Dorf gewisse begrenzte Repräsentationspflichten inne hat. Das Leben läuft bescheiden und in traditionellen Bahnen ab, ganz im Rhythmus der Jahreszeiten und der kirchlichen Feste, die aus kindlicher Perspektive gesehen oder mit Redensarten und traditionellen Weisheiten aus der Erwachsenenwelt kommentiert werden. Naivität und Ironie liegen dabei ganz nah nebeneinander. Beiläufigkeit charakterisiert auch das Erwachsenwerden und die erste sexuelle Erfahrung. Die Autorin bedient sich einer konsequenten Kleinschreibung, ihre Sätze sind kurz, einfach strukturiert und gut lesbar.
Vielleicht wird sich der eine oder andere ältere Leser dabei an eigene Erfahrungen erinnern, für junge Erwachsene entsteht eher eine ziemlich ferne und vergangene Welt.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Hülmbauer, Cornelia
Hülmbauer, Cornelia:
Oft manchmal nie : Roman / Cornelia Hülmbauer. - Salzburg : Residenz, 2023. - 180 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7017-1770-5 geb. : EUR 24.00
Biographie, Briefe, Tagebücher - Signatur: B Hül - Buch