Junge Frau nach kaputter Ehe berichtet von ihrem Leben samt Jura-Examen, Verflossenem, Zukunftsgedanken und Freunden.
Rezension
Die junge Ich-Erzählerin nimmt den Leser sofort mit in ihr Leben nach der verkorksten, kurzen Ehe, in den zweiten Versuch des Jura-Examens, der Lebenszeit zwischen Freunden, dreckiger Wohnung und Dusche, zwischen fröhlichem Überschwang und Einsamkeit, dabei lakonisch und sich selbst beobachtend. Nicht so sehr das „was“ erzählt wird, als vielmehr das „wie“ der 30-jährigen Autorin, lässt schmunzeln, Gedanken anregen und interessiert weiterlesen: Etwa Erinnerungen und Emotionen an die herzliche Schwiegerfamilie und die doch sehr großen Momente mit dem Verflossenen, dann wieder Realität in der Praxis bei der Staatsanwaltschaft und der Verwaltung in der Provinz - die Freunde im Ausland bei „überalimentierten Speichelleckern“ (Diplomaten). Sie landet im Kellerbüro, versinkt in Trübsinn und findet die innere Balance bei einem Yogacamp wieder. Dazwischen taucht immer wieder „der Ehemann“ auf, das schmerzhafte Auseinandergehen - und erst im Schlusssatz wird sein Name genannt - Happy End.
Beschwingte, sprachlich witzige Lektüre zur Aufstockung des Belletristikvorrats, auch für kleinere Büchereien und eventuell zum Vorlesen für Patientinnen.Rezensent: Delia Ehrenheim-Schmidt
Personen: Schüttpelz, Esther
Schüttpelz, Esther:
Ohne mich : Roman / Esther Schüttpelz. - Zürich : Diogenes, 2023. - 205 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-257-07233-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher