Liebe zwischen einer starken, bildungshungrigen Frau und einem sich in seiner Abenteuerlust verlierenden jungen Mann.

---

Rezension

Bernhard Schlink erzählt in seinem neuen Roman von Olga, dem Mädchen aus dem Dorf und Herbert, dem Gutsherrensohn. Die beiden verlieben sich ineinander und bleiben gegen den Widerstand von Herberts Familie zusammen. Herbert zieht es hinaus ins Abenteuer. Voller Sehnsucht nach Weite und Ferne verfällt er dem Größenwahn der Kaiserzeit. Er wird Soldat der Schutzgruppe in Deutsch Südafrika. Die wissbegierige Olga erfüllt sich mit viel Willenskraft und Ehrgeiz ihren Traum und geht ins Lehrerinnenseminar. Schlink entwickelt seine Geschichte, die vom Kaiserreich bis in das frühe 21. Jahrhundert reicht, in drei Erzählsträngen. Zunächst aus Sicht des außenstehenden Erzählers, später aus der Sicht eines Olga sehr nahe stehenden jungen Mannes und schließlich aus Olgas Perspektive in Briefen an den fernen Geliebten. Schlinks Roman hält für den Leser immer neue überraschende Wendungen bereit und lässt so seine Figuren sehr lebendig werden.

Sehr zu empfehlen für Leser, die atmosphärisch dichte Romane und Familiengeschichten lieben.

Rezensent: Christine Helming

---

Personen: Schlink, Bernhard

Schlagwörter: Liebe Einsamkeit Aufbruch Kaiserreich