Weihnachten heißt Zuwendung zu den Menschen, nicht nur das Warten auf einen rotbemützten Gabenbringer.
Rezension
Noah möchte, dass ihn zum Fest der wirkliche, echte Weihnachtsmann besucht, nicht so ein verkleideter, wie man ihn in den Kaufhäusern und der Werbung antrifft. Im Traum hört er, wie eine Stimme ihm verspricht, sein Wunsch werde erfüllt. Aber immer, wenn Noah am Heiligabend die Tür öffnet, steht dort nicht der erwartete Gast, sondern jemand, der seine Hilfe benötigt. Die Autorin überträgt die bekannte Tolstoi-Legende "Wo die Liebe ist, da ist auch Gott" in kindgerechter und verständlicher Weise in die Jetztzeit. Allerdings wird von Gott nicht explizit gesprochen, es ist der "echte" Weihnachtsmann, der erwartet und in den Taten der Nächstenliebe des jungen Protagonisten sichtbar wird. Gut komponierte, farbenfrohe doppelseitige Illustrationen bringen die Aussage des Textes sehr gut zum Ausdruck. Neben stimmungsvolle Bilder (z.B. Noahs Weihnachtstraum) treten Szenen mit witzigen Details, die der Geschichte ein modernes Gesicht geben und den kommerziellen Weihnachtsrummel hinterfragen.
Ein ansprechendes Weihnachtsbuch mit klarer pädagogischer Absicht: Nächstenliebe, wie sie in Mt 25,40 zum Ausdruck kommt, ist Kern des Weihnachtsfestes. Ab 4 J., gern empfohlen.Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Schreiber-Wicke, Edith Holland, Carola
Besuch am Weihnachtsabend / Edith Schreiber-Wicke. Ill. von Carola Holland. - Berlin : Annette Betz Verl., 2014. - O. Pag. : überw. Ill. ; 28 cm
ISBN 978-3-219-11606-9 geb. : EUR 12.95
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 Bes - Buch