Ein verwirrender Krimi über die Ängste des Erwachsenwerdens und das wahrhaft Böse.

---

Rezension

In einer fiktiven englischen Küstenstadt wird in den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein Ritualmord begangen. Zwanzig Jahre später wird deutlich, dass die verurteilte Täterin nicht allein gehandelt hat, der Detektiv Sean Ward macht sich auf die Suche und stößt dabei gegen menschliche Mauern. - Die ehemalige Musikredakteurin Cathi Unsworth konstruiert aus den Erfahrungen ihrer musikalischen Vergangenheit einen Roman über ein schreckliches Geschehen in zwei Handlungssträngen. Diesen durchaus interessanten Ansatz über ein Ritualmord mit einer gefassten Täterin verknüpft sich mit der Suche nach den eigentlichen Tätern eben zwanzig Jahrer danach und bringt nicht nur das Geschehen sondern auch den Leser in ein kaum zu entwirrendes Durcheinander, zumal im letzten Teil des Romanes in kaum zu verbindenden Stückwerken gearbeitet wird. Das Problem der Erfahrung „des Bösen in mir“ ist allerdings durchaus sehr nachvollziehbar.

Für den geeigten Leser ist es eine kaum zu lösende Aufgabe, sich durch das Geschehen zu finden. Es sei denn, man ist der in England inzwischen sehr bekannten Autorin sehr gewogen. Vielleicht liegen die Irritationen auch an der Übersetzung, das ist möglich, aber eher unwahrscheinlich.

Rezensent: Kurt Triebel

---

Personen: Unsworth, Cathi Meyer, Hannes

Schlagwörter: England Jugend 1980er-Jahre Böse