Statt in seinem Magen zu landen, avanciert der pfiffige Oskar zum Leibkoch und Freund des hungrigen Drachen.
Rezension
Als der gefürchtete Drache erwacht, verströmt er üblen Mundgeruch, denn er hat Mordshunger. Um ihn zu besänftigen, opfern die Dorfbewohner mangels einer Prinzessin ein Kind. Das Los fällt auf Oskar, den der wutschnaubende Drache zum Fressen viel zu mager findet. Gewitzt schlägt der Junge vor, ihn zuerst zu mästen. So sperrt der Drache Oskar in einen goldenen Käfig und besorgt alles, was er auf lange Einkaufslisten schreibt. Bald steigen verführerische Düfte aus den Töpfen auf, denn Oskar kocht und isst leidenschaftlich gerne. Auch der Drache kann seinen Kochkünsten nicht lange widerstehen. Zwar prüft er ab und zu, ob Oskar fetter wird, lässt sich aber über dessen zunehmende Leibesfülle täuschen. Bis zu dem Tag, als der Drache seine neue Brille auf der Nase hat. Gierig will er den nun wohlgenährten Oskar verschlingen, doch der weist kühl darauf hin, dass es dann aus ist mit raffinierten Leckereien. Oskar verspricht, den Drachen zeitlebens zu bekochen. Zuneigung geht offenbar durch den Magen, denn die beiden werden Freunde und eröffnen in der Drachenhöhle ein Feinschmeckerrestaurant für gemischtes Publikum, nämlich Drachen und Menschen. - Eine amüsante Geschichte mit ironischen Anspielungen auf bekannte Märchen. Natürlich triumphiert der Kleine und Schwache durch Unerschrockenheit und besondere Fähigkeiten, die hier auf kulinarischem Gebiet liegen.
An den witzig pointierten, comicartigen Illustrationen, die den dickbäuchigen Drachen als Möchtegern-Ungeheuer und gutmütigen Tollpatsch zeichnen und den emsig am Herd werkelnden Oskar als listigen Helden, finden Kinder ab 4 J. und Erwachsene gleichermaßen Vergnügen.Rezensent: Dr. Lotte Husung
Personen: Kraus, Ute
Kraus, Ute:
Oskar und der sehr hungrige Drache / Text und Ill. vom Autor. . - Hamburg : Oetinger, 2007. - o.Pag.: überw. Ill. ; 27 cm
ISBN 978-3-7891-6748-5
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher