Otto war nicht begeistert, aber ich. So viel Heimweh kenn ich gut. Schön, was draus werden kann.

---

Rezension

Mut zu hässlichen Bildern im Kinderbuch! In meiner Jugend schenkte mir mein Vater ein Buch mit dem Titel: „Die Schönheit hässlicher Bilder": ein Sammelband wunderbarer Texte zu expressionistischen Bildern. Solche Einsichten prägen. Jacky Gleich ist eine reich ausgezeichnete Illustratorin. Ich weiß mich in guten Händen. Trotzdem sind ihre Bilder sperrig und unangepasst. Die kleine Geschichte aus der Feder Jutta Richters liefert den richtig guten Text zu den richtig guten Bildern. Ich habe laut gelacht, als ich es im Zug gelesen habe. „Otto guckte das Essen an. Das Essen guckte Otto an. Otto war nicht begeistert." Besser geht es nicht. Dass Otto Heimweh hat, glaubt die Leserin von ganzem Herzen. Obwohl die anderen Kinder und die Betreuerin Frau Felgenkranz liebenswert aussehen. (Auch das ein Beweis für die gelungenen Bilder!). Zuhause ist es besser. Denkt man. Aber am Ende der Ferienzeit ist der weinerliche Kerl zu einem niedlichen Bürschchen herangewachsen, das frech sein kann.

Gern auch für Kinderkirche, Kindergottesdienst und Religionsunterricht empfohlen.

Rezensent: Christiane Thiel

---

Personen: Richter, Jutta Gleich, Jacky

Schlagwörter: Ferien Selbstbewusstsein Heimweh