Als Josie die Beweggründe für Michaels Selbstmord herausfinden will, gerät sie in Gefahr.

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Rezension

Michael Faraday, ein junger Künstler, erschießt sich in einem Hotelzimmer. Josie wird ins Leichenschauhaus gerufen, um ihren Freund zu identifizieren. Plötzlich und unerwartet, vollkommen fassungslos wird Josie aus ihrem bisherigen Leben gerissen. Sie taumelt durch Los Angeles und versucht, sich mit der harten Realität abzufinden, trinkt zu viel, dröhnt sich mit Drogen und Beruhigungsmitteln zu. Beim Begräbnis trifft sie Michaels Eltern: seinen berühmten, stets abwesenden Vater Cal und die Mutter Meredith, eine erfolgreiche Konzertpianistin. Meredith sieht in Josie nur das Mädchen, das ihren Sohn veranlasste, seine viel versprechende Zukunft aufzugeben, um sie aus der Gosse aufzulesen. Sie gibt Josie die Schuld am Tod ihres Sohnes. Später kommen sich die beiden Frauen näher, beide wie gestrandet, ohne Ziel und Sinn im Leben nach Michaels Tod. Beide müssen erkennen, dass sie weniger über den verstorbenen Sohn und Geliebten wussten, als sie dachten. Während Josie mühsam die Scherben einer längst kaputten Beziehung zusammensucht, werden immer mehr Aspekte von Michaels Leben, von dem seltsamen, von Enttäuschungen geprägten Verhältnis zu seiner Mutter und der Liebe zu Josie, durch die er versuchte, ein Anderer zu werden, offen gelegt. - Die Welt, die Janet Fitch hier beschreibt, wirkt düster, kaputt und seltsam surreal, als hätte der Tod Michaels Josie irgendwie vom Rest des Geschehens abgeschnitten. Die Hauptpersonen dieser Geschichte wirken auf sehr reale Weise unperfekt: nicht liebenswert, aber lebensnah und vielseitig. Durch die einfühlsame Interpretation und die Stimme von Anna Thalbach wird man in den Bann von Josies Weg durch die Trauer gezogen.

Keine leichte Kost, meist düster, schwermütig, daher vielleicht schwierig für Krankenhausbüchereien, aber empfehlenswert für Gemeindebüchereien.

Rezensent: Christine Stockstrom

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Personen: Fitch, Janet Thalbach, Anna

Schlagwörter: Verlust Tod Selbstfindung Trauer