Der 29-jährige Boris Razon ist plötzlich gelähmt. Als Gefangener seines Körpers erlebt er die Suche nach der Diagnose.
Rezension
Boris Razon hat viel gearbeitet in seinem Job als Chefredakteur eines französischen Online-Magazins, als er kurz vor seinem Urlaub, innerhalb weniger Tage, die Macht über sämtliche Körperfunktionen verliert. Hilflos in seinem Körper gefangen, erlebt er die fieberhafte Suche nach einer Diagnose. Schon bald geht sein Geist eigene Wege. Dabei erlebt er jede Menge abenteuerliche, beängstigende und skurrile Dinge. Die geistigen Odysseen werden immer wieder von lakonischen, medizinischen Statusberichten unterbrochen. Dem Autor ist es gelungen die schrecklichste Zeit seines Lebens in einen spannenden Roman zu verpacken, wobei die wiederkehrenden Halluzinationen stellenweise Längen haben. Als im dritten Teil des Buches endlich die Diagnose "Guillain-Barré-Syndrom" gestellt wird, geht es langsam wieder bergauf. Boris Razon hat dieses erschreckende Thema auf faszinierende Weise verarbeitet. Der Bericht wirkt authentisch und ist dennoch mit genügend Distanz verfasst worden, was es erleichtert sich darauf einzulassen.
Ein brilliant erzählter, aber sehr bedrückender Roman, für LeserInnen, die sich nicht scheuen tief in`s Thema Krankheit einzutauchen.Rezensent: Susanne Brenner
Personen: Razon, Boris
Razon, Boris:
Palladium : Roman / Boris Razon. Dt. von Christian Ruzicska u. Paul Sourzac. - Berlin : Ullstein, 2015. - 332 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-550-08082-1 geb. : EUR 21.00
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