Jonas und sein Vater machen einen Sonntag lang einen Rollentausch.
Rezension
In der Woche lebt Jonas bei der Mutter, am Wochenende beim von der Mutter getrennt lebenden Vater. Der hat sich in seinem Single-Dasein noch nicht so ganz gut eingerichtet, denn dauernd geht etwas schief. Da gerät schon mal das Waschpulver in die Spülmaschine, spritzt die Spaghettisoße durch die Küche, fehlt das Geld an der Supermarktkasse. Als dann auch noch der geliebte Spiderman-Becher zu Bruch geht, bietet Jonas dem zerknirschten Vater einen Rollentausch an. So wird Papa zu Jonas und auch Jonas beherrscht die Papa-Rolle bald perfekt. Das in der Kinderliteratur beliebte Motiv des Rollentausches bietet Raum für lustige Erzählmotive. Zugleich können sich die Partner gut in die Rolle des anderen versetzen und Verständnis füreinander gewinnen. Neben Witz und Humor ist aber auch Raum für leisere Töne und seelischen Kummer, der sich zeigt, als die beiden der Mutter mit einem neuen Liebhaber begegnen. Die Illustrationen spiegeln gekonnt die wechselnden Gefühlslagen der Beteiligten wider.
Ein in heiteren Tönen erzähltes Buch über den Trennungsalltag, das neben Zuneigung und Liebe auch Trauer und Schmerz zum Ausdruck bringt.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Löbner, Ruth Büchner, Sabine
Löbner, Ruth:
Papa, Jonas und der Tausch-Sonntag / Ruth Löbner. Ill. von Sabine Büchner. - 1. Aufl. - Berlin : Tulipan, 2010. - 54 S. : Ill. ; 25 cm
ISBN 978-3-939944-41-6
Signatur: Ju 1/2 - Bücher