Condou, Isabelle
Pascals Bekenntnisse Roman
Bücher

Roman über die zunehmende Einsamkeit eines alten Mannes und seine Rückschau auf sein Leben.


Rezension

Der französische Titel 'Solitude de l'aube' – die Einsamkeit am Tagesanbruch – benennt deutlicher als der deutsche, was auch „eine bittersüße Liebeserklärung ans Leben“ des ehemaligen Bahnwärters Pascal genannt werden kann. Geblieben ist wenig, nachdem seine Frau gestorben ist und vor allem die Bahnschranken nicht mehr bedient werden müssen. Viele einsame Stunden hat der Tag, bis Pascal sich gegen Abend zum Pétanquespiel aufmacht. Dort trifft er eines Abends den neuen Dorflehrer, der zu Pascals Verblüffung beteuert, dass nur der das Leben voll genieße, der die Grenzen des Erlaubten – somit die Zehn Gebote - überschritten habe. Diese Aussage lässt den alten Pascal nicht mehr los. Welche Gebote hat er gehalten, welche nicht? Das eigentliche Problem aber ist, dass ihm nicht alle zehn einfallen. Er hat gelogen, gestohlen, die Ehe gebrochen, weder Vater noch Mutter geehrt und, das wird ihm in jener Rückschau sehr deutlich, es versäumt, seiner Frau öfter und deutlicher zu sagen, wie sehr er sie liebte. So trifft er eine letzte Entscheidung in ihrem Sinn.

Eine Lebensbilanz zwischen ländlicher Idylle und einsamer Erbärmlichkeit, voll Schalk und Ironie erzählt, oft sehr direkt und drastisch, was eine gewisse Einschränkung bei der Empfehlung angeraten sein lässt.

Rezensent: Halgard Kuhn


Personen: Condou, Isabelle Steinitz, Claudia

Schlagwörter: Erinnerung Alter Einsamkeit

Interessenkreis: Mitteldruck

Condou, Isabelle:
Pascals Bekenntnisse : Roman / Isabelle Condou. Dt. von Claudia Steinitz. - 1. Aufl. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2007. - 192 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-455-40049-6

Zugangsnummer: 21539
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher