Paul wird gut betreut, wenn seine Eltern nicht da sind. Aber Betreuung ersetzt ihm nicht die Zuwendung der Eltern.
Rezension
Die Eltern des fast 13-jährigen Paul lassen ihren Sohn aus beruflichen Gründen sehr oft allein. Dabei ist Paul nie sich selbst überlassen, denn die Hausgemeinschaft im Haus ist nett und hilfsbereit. So finden die Eltern immer jemanden, bei dem Paul essen und schlafen kann. Dank der modernen Kommunikationsmittel sind sie ja auch überall erreichbar. Doch Paul fühlt sich oft allein, herumgeschoben, wütend, hilflos. Härtling greift ein hier sicher zugespitzt erzähltes Thema moderner Kindheit auf. Aber sich richtig einzufühlen in Paul und die anderen Personen fällt schwer, denn Härtlings Erzählweise wirkt distanzierend und die Figuren des Romans bleiben plakativ. Durch erzählerische Elemente wie Fahrraddiebstahl oder Zimmerbrand wird versucht, ein bisschen äußere Spannung aufzubauen. Es wird nicht alles gut zum Schluss, da müssen die Leser weiter denken. Aber eines wird sehr deutlich: viele Leute, die sich kümmern um ein Kind, ersetzen nicht die liebevoll zugewandte Anwesenheit der Eltern.
Ein Buch zum Thema „Kindheit heute" für Leserinnen und Leser ab 12 J. und für alle am Thema und am Autor Interessierten.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Härtling, Peter
Härtling, Peter:
Paul, das Hauskind : Roman für Kinder / Peter Härtling. - 1. Aufl. - Weinheim : Beltz & Gelberg, 2010. - 181 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-407-79977-7
Signatur: Ju 2/2 - Bücher