"Philosophie der Wildnis" oder: Auf den Spuren wilder Tiere auf dem Weg zu sich selbst
Rezension
Es ist kein einfaches Buch, das man mal eben zur Hand nimmt und liest. Auch das schriftlastige Druckbild mit geringem Zeilenabstand und minimalen Seitenrändern verlockt nicht wirklich zum Lesen, und der komplizierte Stil, dem man in fast allen Sätzen begegnet, geprägt von Fremdwörtern, erschwert es noch dazu. „Man denaturalisiert die Lebewesen: Man muss sie historisieren und komplexer machen, um die unvorhersagbare Beschaffenheit ihrer individuellen und kollektiven Existenzen zu rekonstruieren.“ Morizots philosophische Abhandlungen beginnen mit der Auseinandersetzung des Begriffs Natur, setzen sich fort mit Kapiteln wie „Die Geduld des Schneeleoparden“ oder „Die Kosmologie des Regenwurms“ und gipfeln, wenn man die Lektüre durchhält, immer wieder in eigenen Erkenntnissen des Lebens in unserer unmittelbaren Nähe und in uns selbst. Eine keinesfalls einfache Sensibilisierung für die Geheimnisse der Natur, verbunden mit dem intensiven Appell, sich von ihren Geheimnissen verändern zu lassen.
Philosophisch orientierte Büchereien; für intellektuelle Leser, die bereit sind, sich mit wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftliche Naturauffassungen auseinandersetzen.Rezensent: Astrid van Nahl
Personen: Morizot, Baptiste Despret, Vinciane Bossier, Ulrich
Morizot, Baptiste:
Philosophie der Wildnis : oder Die Kunst, vom Weg abzukommen / Baptiste Morizot. Mit einem Nachwort von Vinciane Despret. Dt. von Ulrich Bossier. - Ditzingen : Reclam, 2020. - 191 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-15-011219-9
Philosophie, Psychologie, Pädagogik - Signatur: P - Bücher