Ein französischer Autor erzählt von seinen Erfahrungen auf der Nordroute des Pilgerwegs nach Santiago de Compostela.
Rezension
Jean-Christophe Rufin, bekannter französischer Schriftsteller, ist neugierig geworden und will selbst erfahren, was sich eigentlich hinter dem „Pilgern“ verbirgt. Er macht sich über die Nordroute auf den 900 km langen Weg nach Santiago de Compostela. Im Vergleich zum klassischen Jakobsweg wird diese Route weniger begangen. Was er dabei zunächst allein und bei einer späteren Tour zu zweit erlebt, schildert er in diesem humorvoll und lebendig geschriebenen Reisebericht. Dabei sind die Gegenden, durch die er wandert, einsame Übernachtungen im Zelt, der „Pilgeralltag“ und die Begegnungen mit anderen Pilgern häufige Themen. Es bleibt nicht aus, dass auch humorvolle Erlebnisse aus der „Pilgerszene“ zum Besten gegeben werden, so, als er die vermeintlich schnelleren Pilger in einem Taxi vorbeifahren sieht. Rufin steht am Anfang dem Pilgern sehr skeptisch gegenüber und kann keinen Unterschied zum Wandern entdecken. Aber am Ende muss er doch zugeben, dass das Loslassen, die Entschleunigung und die bewusstere Wahrnehmung ihn verändert haben, auch wenn religiöse Motive für ihn keine Rolle spielen. In Frankreich ist Rufins Pilgerbericht vermutlich zu einem Bestseller geworden.
Das Interesse am Thema Pilgern ist nach wie vorhanden. Aus diesem Grund ist eine Anschaffung zu empfehlen, vor allem auch wegen des sehr lebendig geschriebenen Reisetagebuchs.Rezensent: Anke Märk-Bürmann
Personen: Pannowitsch, Ralf Rufin, Jean-Christophe
Rufin, Jean-Christophe:
Pilgern für Skeptiker : Meine Reise auf dem Jakobsweg / Jean-Christophe Rufin. Dt. von Ralf Pannowitsch. - München : Knaus, 2015. - 252 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-8135-0667-9
Europa (einschl. Russland und Türkei) - Signatur: Ed - Bücher