Roman in Gedichtform über eine Teenagerin aus New York, die sich beim Poetry-Slam Gehör verschafft.
Rezension
Meistens behält Xiomara ihre Gedanken für sich oder lässt ihre Fäuste sprechen, wenn Jungs denken, sie könnten mit ihr reden, wie sie wollen, oder sie anfassen, wo sie wollen. Als sie von ihrem Bruder ein Notizbuch bekommt, beginnt sie zu schreiben. Über ihre strenggläubige Mutter, über ihre eigenen Zweifel an Gott, übers Verliebtsein, über ihren Körper, über alles. Was denken wohl andere über ihre Gedichte? Um das herauszufinden, muss Xiomara mit ihren Texten auf die Bühne.
Das Besondere an Gedichten ist ihre relative Kürze. Mit einem Minimum an Wortmaterial wird ein Maximum an Bedeutung zum Ausdruck gebracht. Die Gedichte, aus denen der Roman besteht, setzen dieses Prinzip grandios um. Unglaublich prägnant und treffend wird so die Geschichte einer wirklich starken Kämpferin erzählt. Der Roman wirkt so authentisch, weil er sich genau der Sprache bedient, mit der sich Xiomara ihre Freiheit erkämpft. Alles in ihren Gedichten strebt nach Freiheit: der Rhythmus, die Verse, die Gedanken.
Rezensent: Wiebke Richter
Personen: Acevedo, Elizabeth Wahl, Leticia
Acevedo, Elizabeth:
Poet X / Elizabeth Acevedo. Dt. von Leticia Wahl. - Hamburg : Rowohlt Taschenbuch Verl., 2019. - 351 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-499-00186-4
Erzählungen (ab 13 Jahre) - Signatur: Ju 3 - Bücher