Autobiographischer Text zur Aufdeckung erlebter Sexismen und deren Einfluss auf die eigenen Männlichkeitsvorstellungen.
Rezension
Nach dem Steinbruchprinzip und mit Hilfe von Wortakrobatik geht der Autor seiner eigenen männlichen Prägung auf den Grund. Durch die Erzählung von Anekdoten aus dem eigenen Leben, insbesondere der eigenen Kindheit und Jugend, und deren Einordnung in einen literarischen und wissenschaftlichen Kontext versucht er exemplarisch, gesellschaftliche Strukturen aufzudecken, die zu seiner Vorstellung und Auslegung von Männlichkeit beitragen.
Zunächst wirken die Ausführungen etwas wahllos, im Verlauf des Buches werden die Assoziationsketten und der Aufbau des Textes aber immer klarer. Mit seinen nicht-moralisierenden Beschreibungen schafft es der Autor größtenteils, die Bewertung dem/der Leser:in zu überlassen. Christian Dittloffs Erforschen der eigenen Männlichkeit bieten Männern sicherlich einiges an Identifikations- und damit Selbstreflexionspotential. Mich als weibliche Leserin ließen sie allerdings oft die andere und damit meist weibliche Perspektive auf die teilweise geschilderten männlichen Grenzverletzungen und eine klare Positionierung gegen Übergriffe vermissen.
Rezensent: Lena Fröhlich
Personen: Dittloff, Christian
Dittloff, Christian:
Prägung - Nachdenken über Männlichkeit / Christian Dittloff. - Berlin : Berlin Verl., 2023. - 238 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8270-1483-2
Lebenssituationen und Lebensfragen - Signatur: Fd - Bücher