Spannender Abenteuerroman mit Anklängen an klassische Seefahrergeschichten.
Rezension
Der bettelarme Fischerjunge Tom rettet einen schiffbrüchigen schwarzen Jungen und hofft – wegen dessen königlicher Herkunft – auf reiche Belohnung. Als Prinz Faisal verschwindet, macht sich Tom auf die Suche und stolpert von einem Abenteuer ins nächste. Er kämpft mit Haien und Piraten, wird Schmied, Sklavenaufseher und Matrose, verliebt sich und entgeht mehrmals nur knapp dem Tod. Während seiner Irrfahrt durch die Karibik entwickelt sich Tom zum Gegner der Sklaverei, freundet sich mit Faisal an und bringt ihn unter großen Mühen schließlich nach Hause. Dem Autor gelingt es, den 500-Seiter bis zum Ende spannend zu halten. Er malt ein plastisches Bild von den oft unappetitlichen Lebensumständen im 17. Jahrhundert und streut historische Informationen wohldosiert ein. (So spiegelt er etwa die Konkurrenz der Kolonialmächte in der Hassliebe zwischen dem irischstämmigen Tom und seiner spanischen Halbschwester.) Und da Reuter jede Menge Seemannsgarn spinnen lässt, gibt es viel zu lachen.
Allen Büchereien mit abenteuerlustigem und lesehungrigem, (nicht nur) jungen Publikum empfohlen. (2003 als „Prinz Faisals Ring“ erschienen und nominiert für den Jugendliteraturpreis)Rezensent: Kerstin Wohne
Personen: Reuter, Bjarne Haefs, Gabriele
Reuter, Bjarne:
Prinz Faisal / Bjarne Reuter. Dt. von Gabriele Haefs. - Mannheim : Sauerländer, 2012. - 505 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-411-81020-8
Signatur: Ju 2/2 - Bücher