Ein US-amerikanischer Soldat berichtet vom Zweiten Weltkrieg und vom Vietnamkrieg.
Rezension
John Glueck schreibt sein Leben auf. Er hat deutsche Wurzeln, war aber 1944 Mitglied des "Department for Psychological Warfare" der US-Army. Er arbeitete an einer für Deutsche bestimmten Propagandazeitung mit. Dabei kommt er auch in den Hürtgenwald südlich von Aachen. Der unzugängliche Forst war Schauplatz einer mehr als 20.000 Menschenleben fordernden Schlacht am Kriegsende. Später kommt der Ich-Erzähler auch nach Vietnam, wo er durch die Entlaubungsmittel eine Hauterkrankung bekommt. Wieder in den USA wirkt er aus einer Untersuchungshaft, die er zu seinem Schutz bewusst herbeigeführt hat, an der Veröffentlichung der geheimen Pentagon-Papiere, die die Desinformation der Bevölkerung belegen, mit. - Kopetzky schildert das Grauen der Kriege detailliert und eindringlich. Die gute Recherche, die realen Bezüge (z.B. zu den Autoren Hemingway und Salinger oder auch zum Präsidenten Kennedy) und der unaufdringliche, aber Emotionen weckende Stil lassen das Buch zu einem Leseerlebnis werden.
Für Leserinnen und Leser, die Freude an breit angelegten, mit historischen Ereignissen verwobenen Romanen haben.Rezensent: Tobias Behnen
Personen: Kopetzky, Steffen
Kopetzky, Steffen:
Propaganda : Roman / Steffen Kopetzky. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2019. - 494 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7371-0064-9 geb. : EUR 25.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Kop - Buch