US-kritische Lesung um den Deutsch-Amerikaner John Glueck zum 2. Weltkrieg und Vietnam.
Rezension
John Glueck lässt im Rückblick aus dem Knast geschichtliche Ereignisse wie die Schlacht im dunklen Hürtgenwald in der Eifel im 2. Weltkrieg und zwanzig Jahre später „Napalm“ Erfahrungen in Vietnam erleben. Sowohl in der „Allerseelenschlacht" in der Eifel wie in Vietnam werden die Menschen „verheizt“. Deutlich wird in einem gewaltigen Bogen vom Zweiten Weltkrieg bis hin zu Vietnam die Politik als zynisch und verlogen formuliert, Glueck ist in die Publikation der berühmten Pentagon Papers verwickelt, dank derer die Öffentlichkeit lauter unangenehme Wahrheiten über den Vietnamkrieg erfuhr. Der Erzähler des Romans ist Propaganda-Offizier, voller Liebe zur deutschen Kultur seiner Vorfahren, der eigentlich wie Hemingway und Salinger gerne Schriftsteller wäre. Die Lesung von Johann von Bülow ist fesselnd, die Stimmungen werden klasse wiedergegeben, der Humor des Autors wird spürbar, die Situationen der verschieden Stationen sind klasse vermittelt.
Eine unterhaltsame aber auch nachdenklich machende Lesung. Spannend und aktuell gerade im Hinblick auf die aktuelle Situation in den USA. Breite Empfehlung für Leser*innen mit Interesse an Spannung, zeitkritischen und historischen Themen.Rezensent: Martin Ertz-Schander
Personen: Kopetzky, Steffen Bülow, Johann von
Kopetzky, Steffen:
Propaganda / Steffen Kopetzky. Gelesen von Johann von Bülow. - Berlin : Argon, 2019. - 1 mp3-CDs ; 726 Min.
ISBN 978-3-8398-1726-1
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher