In der uralten Gebetsform der Psalmen begibt sich der Autor auf die Suche nach eigener Religiosität, die vor den Problemen der Gegenwart glaubwürdig ist.

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Rezension

Der 1947 in Teheran geborene Autor kam 1965 als Student nach Deutschland, wo er auch heute lebt. Eine Rückkehr in die von einer islamisch en Theokratie beherrschte Heimat erwies sich bereits 1979 bei einem Besuch als unmöglich. Die persönliche Religiosität, die auch vor den Problemen der Gegenwart bestehen kann, brauche, wie er in einem Interview betonte, keinen Mittler. Die SAID aus verschiedenen alten Religionen bekannte Form der Psalmen, jener alten Lieder, die eine besondere Individualität des Lieddichters mit seinem Gott kennzeichnet,schien ihm hierzu besonders geeignet. Selbstbewusst und fordernd spricht SAID zu seinem Gott, „Herr glaube mir. Herr stimme mir zu. Herr verlange nicht von mir. Herr reiße nieder. Herr ich weigere mich.“ - ein Suchender, ein Vertrauender, ein Bittender zugleich, „sei Sonne für den, der dich sucht“. Kein Thema des Alltags wird ausgespart, die Zerrissenheit in einer Konsum orientierten, auf Äußerlichkeiten fixierten Gesellschaft, die im Widerspruch zu den von den Religionsgemeinschaften genannten Werten der Heiligkeit der ganzen Schöpfung stehen. „Herr, begreife, ich will nicht unterworfen sein, nicht durch das Wort, nicht durch das Schwert ... und fürchte dich nicht vor meinem Wort, denn es sucht dich mit mir zu verbinden.“ Die Erfahrungen mit der islamischen Revolution, die eine individuelle Religiosität und eigene Spiritualität nicht zulässt, führten SAID zu der Überzeugung, dass jeder seinen Weg zu Gott finden könne und müsse. Dabei dienen ihm Bibel und Koran gemeinsam als 'literarische Schatzkammer'.

Der Band enthält nachdenklich machende und religiöse Schranken überwindende Texte, die bei vielen Gelegenheiten gelesen werden können, besonders im interkonfessionellen Rahmen.

Rezensent: Halgard Kuhn

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Personen: Said

Schlagwörter: Spiritualität Religiosität Gottsuche

Interessenkreis: Mitteldruck