Nico bekommt Schwierigkeiten mit seiner Familie, weil er lieber mit seiner Puppe Mimi als mit Rennautos spielen möchte.
Rezension
Das einfach aber anschaulich illustrierte Bilderbuch erzählt die Geschichte von Nico und seiner Familie. Nachdem Nico eine Puppe geschenkt bekommt, möchte er mit nichts anderem mehr spielen. Seinem Vater gefällt das gar nicht und auch seine Mutter ist sich nicht sicher, ob Puppen nicht eher ein Mädchenspielzeug sind. Einzig sein Bruder kann die Streitereien nicht mehr ertragen und unterstützt Nico in seinen Wünschen. Das Buch bemüht sich Geschlechterstereotypen aufzubrechen, zahlreiche Familienszenen thematisieren und hinterfragen in Text und Bild alltägliches Rollenverhalten. So werden auch Erziehende dazu angeregt, ihr eigenes Verhalten kritisch zu reflektieren. Der Titel kann problematisch sein, da Kinder unterschiedlich schnell ein Gespür für Ironie entwickeln. Auch das offene Ende macht deutlich, dass es sich hier um ein Buch handelt, das gemeinsam gelesen und besprochen werden sollte. Es bietet reichlich Gesprächsanlässe zu einem wieder sehr aktuellen Thema. Und es sticht wohltuend aus der Masse an rosa Pferdefeenglitzer- und blauen Abenteuerbüchern „für echte Kerle“ hervor.
Rezensent: Rosa Bömelburg
Personen: Flamant, Ludovic Englebert, Jean-Luc Potyka, Alexander
Puppen sind doch nichts für Jungen! / Ludovic Flamant. Ill. von Jean-Luc Englebert. Dt. von Alexander Potyka. - Wien : Picus, 2017. - O. Pag. : überw. Ill. ; 25 cm. -
ISBN 978-3-85452-197-6
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher