Wer ist Xane Molin? Aus unterschiedlichen Blickwinkeln werden Episoden aus dem Leben einer gebürtigen Wienerin erzählt.
Rezension
Dies ist das dritte Buch der bei Kritik und Publikum erfolgreichen Wiener Autorin, die genau wie ihre Protagonistin heute in Berlin lebt. Die dreizehn Kapitel verbindet nur eines: in allen taucht Xane Molin auf. Im ersten Kapitel ist sie 14 Jahre alt und erlebt etwas, das das Ende ihrer behüteten Wiener Kindheit bedeutet. Es folgen Lebenssituationen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven erzählt, sie bringen uns langsam die Frau näher - ohne sie am Ende des Romans wirklich zu kennen. Der Reigen schließt mit Briefen ihres Sohnes an seine alte Mutter. - Auf den ersten Blick erscheint der Lebensweg von Xane Molin zufällig, ist keine Ordnung zu erkennen, das Leben hätte sich auch anders entwickeln können. Aber aus der Ferne betrachtet mag es doch einer inneren unbekannten Ordnung (Quasikristalle) folgen. Menasse schreibt scharfzüngig, ironisch, mit dem Unterton der Melancholie angesichts der Flüchtigkeit unseres Lebens. (Ausgezeichnet mit dem mit 20.000 Euro dotierten Heinrich-Böll-Preis 2013 der Stadt Köln.)
Für LeserInnen anspruchsvoller Unterhaltungsliteratur, die sich gern auf ungewöhnliche Erzähltechniken einlassen.Rezensent: Bettina Wolf
Personen: Menasse, Eva
Menasse, Eva:
Quasikristalle : Roman / Eva Menasse. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2013. - 432 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-462-04513-0 geb. : EUR 19.99
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