Bericht über die Islandexpedition des Wissenschaftlers Magnús Árelíus Egede.
Rezension
Er ist zweifellos ein außergewöhnlicher Erzähler mit wissenschaftlichem Hintergrund, Abschluss in Literaturwissenschaft, altisländischer Dichtung und Mythologie, gipfelnd in einer Dissertation zur Skaldik, der wohl schwierigsten Dichtkunst des Mittelalters. Das spürt man im gesamten Buch, das erschwert auch den Zugang, von Sprache und Thematik her. Was eigentlich (?) als Bericht über die Islandexpedition des Wissenschaftlers Magnús Árelíus Egede gedacht ist, der im 18. Jahrhundert Island kartographieren sollte, erweist sich (nicht nur) als ein faszinierendes Stück Geschichte Islands zu dessen Zeit als dänische Handlungskolonie, geprägt vor allem von Naturkatastrophen. Weite Teile des Romans gleiten etwas dramatisch ins geisterhaft Mystisch-Mythologische, was durch seine Abkehr vom Realistischen das Lesen herausfordernd, oft etwas zäh macht und vielleicht nur Isländern wirklich verstehbar ist. – Der Roman ist für den Literaturpreis des Nordischen Rates 2020 nominiert.
Für alle Islandfreunde, die an der wechselvollen Geschichte des Landes interessiert sind; gut denkbar in Literaturkreisen.Rezensent: Astrid van Nahl
Personen: Birgisson, Bergsveinn Gudmundsson, Eleonore
Birgisson, Bergsveinn:
Quell des Lebens : Roman / Bergsveinn Birgisson. Dt. von Eleonore Gudmundsson. - Salzburg : Residenz, 2020. - 301 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-7017-1718-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher