Ein Bestatter lernt, das Leben zu lieben.
Rezension
Bevor der Bestatter den Sargdeckel schließt, führt er noch eine kurze Unterhaltung mit den Toten. Einige akzeptieren ihren Tod nach einem langen zufriedenen Leben, andere gehen ohne Bedauern aus einem eintönigen Dasein. Der Alltag des Bestatters selbst ist frugal und freudlos. Denn in einer Welt der Vergänglichkeit scheint sich gar nichts zu lohnen: er hat keine Frau, keinen Freund und kein Haustier. Erst als ein schönes, lebensfrohes Mädchen im Sarg liegt, die sich leidenschaftlich über ihren frühen Tod beklagt, geht eine Veränderung in ihm vor. Er erkennt die Schönheit des Vergänglichen. Eine etwas schräge, durchaus liebenswerte Geschichte, begleitet von scheinbar naiven Zeichnungen und Papierkollagen, die mit einer kindlich- ungelenken Strichführung über alles Unheimliche und Beängstgende unbekümmert hinweggehen. Vorwiegend graue, mit wenigen bunten Flecken aufgelockerte Farbtöne schaffen flächige Bilder, in denen sich das Figürliche mit rein dekorativen Mustern mischt.
Ein Bilderbuch vielleicht mehr für Erwachsene als für Kinder. Birgt es doch die Botschaft, dass man sich des Lebens erfreuen soll, bevor es zu spät ist.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Dörries, Maike Slocinska, Kamila Aakeson, Kim Fupz
Radieschen von unten / Kim Fupz Aakeson. Ill. von Kamila Slocinska. Dt. von Maike Dörries. - München : Mixtvision, 2012. - O. Pag. : überw. Ill. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-939435-51-8
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher