Neue Gedichte voller Wortwitz, Anspielungen und - Gelassenheit.
Rezension
Der 80-jährige M. H. Enzensberger (*11.11.1929), betitelt seinen neuen Gedichtband „Rebus“. Die alten Lateiner sprachen von „de rebus quae geruntur“ - „es handelt von dem, was eben geschieht“. Seit fünfzig Jahren reflektieren Enzensbergers Gedichte was ihm - und uns - alltäglich passiert. Im Eingangsgedicht erschafft er eine Assoziationskette zum üblichen „Guten Rutsch“-Wunsch für das Neue Jahr. Im Text „Gleichgewichtsstörung“ gibt es eine Beschreibung eines niederländischen Bildes mit Schlittenfahrten und Eisläufern: seit 400 Jahren sitzt in der Bildecke „dieser alte Mann mit dem Holzbein / und schaut dir zu.“ Im Gedicht „R.I.P.“ imaginiert das poetische Ich, aus der Wir-Perspektive sprechend, die eigene Beerdigung und nimmt auch hier den Leser auf seine Gedankenreise mit.
Dieser Lyrikband malt „mit den Bunststiften der Erinnerung“ Lebensbilder, für jedermann sichtbar. Einem breiten Leserkreis nachdrücklich empfohlen.Rezensent: Christine Razum
Personen: Enzensberger, Hans Magnus
Enzensberger, Hans Magnus:
Rebus : Gedichte / Hans Magnus Enzensberger. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2009. - 120 S. ; 25 cm
ISBN 978-3-518-42052-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher