Bilanz des Reformationsjubiläums aus Sicht der EKD und der staatlichen Stiftung Luthergedenkstätten.
Rezension
Noch vor dem Finale zum 500. Reformationsjubiläum haben das Kulturbüro der EKD und die staatliche Stiftung Luthergedenkstätten einen Sammelband mit einer Bilanz zum Festjahr vorgelegt. Das Reformationsjubiläum sei ein „großes Fest und anspruchsvolles Unternehmen gewesen“, schreiben der EKD-Kulturbeauftragte Johann Hinrich Claussen und Stiftungsdirektor Stefan Rhein in ihrem Vorwort. Folgerichtig lesen sich die Beiträge in weiten Teilen wie ein Rechenschaftsbericht, vor allem in den Kapiteln zu den Ausstellungen, Musik und Bühne. Eine vertane Chance. Erkenntnisse? Perspektiven? Kann man bei genügender Ausdauer gewinnen und finden, wenn man sich denn von dem bisweilen arg akademischen Duktus mancher Beiträge nicht vorzeitig abschrecken lässt. Ausnahmen gibt es: Beispielsweise die Beiträge von Claudia Janssen zu Luthergedenken mit Frauen, der ökumenische Zwischenruf des mittlerweile verstorbenen Heiner Geissler und vor allem der nachdenkenswerte Text von Matthias Dobrinski über den theologischen Ertrag des in vielem als Event gefeierten Jubiläums.
Eher eine Bestandsaufnahme denn eine Bilanz, daher nur eingeschränkt zu empfehlen für Kirchenleitende und Zeitgeschichtlicher – für den Aktenschrank und das Archiv.Rezensent: Dagmar Paffenholz
Personen: Claussen, Johann-Hinrich Rhein, Stefan Geißler, Heiner Janssen, Claudia Bresgott, Klaus-Martin
Reformation 2017 - Eine Bilanz / Hg. von Johann-Hinrich Claussen u. Stefan Rhein. Redaktion: Klaus-Martin Bresgott. Mit Beiträgen von Heiner Geißler, Claudia Janssen u.a. - Leipzig : Ed. Chrismon, 2017. - 192 S. : Ill. ; 30 cm
ISBN 978-3-96038-082-5
Theologische und kirchliche Strömungen der Gegenwart - Signatur: Co - Bücher