Drei Witwen begegnen sich öfters bei der Grabpflege. Eines Tages taucht ein Witwer auf und die Damen werden eigenartig.
Rezension
Drei ältere Frauen trauern auf einem ostdeutschen Friedhof um ihre Männer. Bei der Grabpflege sehen sie sich öfter und kommen ins Gespräch. Alle haben mit Kunst zu tun: Karline Regenbein ist Malerin, Lore Müller-Kilian Witwe eines Mäzens und Ziva Schlott lehrte Kunst. Eines Tages stößt der vor kurzem verwitwete Eduard Wettengel, ein Galerist, zu dem Damen-Trio. Er schenkt jeder ein bisschen seiner Zuneigung und Aufmerksamkeit. Das genießen die Witwen wie Champagner. Als Wettengel den Plan fasst, Karline Regenbein durch eine Ausstellung in seiner Galerie zu fördern, werden die Frauen untereinander immer giftiger, bis eine von ihnen stirbt. Anfangs muss man in den manchmal komplizierten Satzbau hineinfinden. Hat man das geschafft, so eröffnet sich eine geschickt konzipierte Novelle voller skurriler Personen, traurig-komischer Ereignisse und einem besonderen Leitmotiv, nämlich der Luftraum über dem Friedhof.
Als verschmitztes Leseabenteuer fernab des Mainstreams mit einigen Überraschungen empfohlen.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Hensel, Kerstin
Hensel, Kerstin:
Regenbeins Farben : Novelle / Kerstin Hensel. - München : Luchterhand, 2020. - 252 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-630-87601-6 geb. : EUR 18.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Hen - Buch