Eine Sammlung vollkommen unterschiedlicher, neuer Erzählungen des erfolgreichen Autors.
Rezension
Schon seit einiger Zeit hat sich Ralf Rothmann von seinem ersten Thema, dem Ruhrgebiet und seinen Bewohnern, erfolgreich gelöst. In seinem neuesten Erzählband zeigt er seine ganze schriftstellerische Bandbreite. Da wird eine Geschichte glaubwürdig aus der Sicht eines Mädchens auf der Schwelle zum Erwachsenwerden erzählt. Nach dem Tod der Mutter fährt sie mit Vater und Bruder in die Heimat des Vaters und begegnet einem Jugendfreund des Vaters. Die Protagonistin der Titelgeschichte ist eine junge Mutter, die nach der Trennung von ihrem Mann das Haus besichtigt, das sie als Paar gemeinsam geplant haben. In einer anderen Geschichte wiederum geht es um einen verzweifelten ostdeutschen Bauunternehmer, der, den Ruin vor Augen, den Bau zerstört. - Rothmann porträtiert Menschen in Krisensituationen – das gelingt ihm unterschiedlich gut, insgesamt zeigt er ein eindrucksvolles Panorama gegenwärtiger Lebenswirklichkeiten, das beim Lesen berührt.
Empfehlenswert für geübte, an moderner Prosa interessierte LeserInnen.Rezensent: Monika Meffert
Personen: Rothmann, Ralf
Rothmann, Ralf:
Rehe am Meer : Erzählungen / Ralf Rothmann. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2006. - 212 S.: 21 cm
ISBN 3-518-41825-4
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher