Gedichte über die Sehnsucht nach der Ferne und die Enttäuschungen des Reisenden.

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Rezension

Tom Schulz ist ein weltläufiger Reisender. Die beliebten touristischen Ziele Europas leuchten in eigenwilligen Impressionen auf. Etwa Syrakus, auf das er seinen ambivalenten, kritischen Blick wirft. Das Meer ist blau, aber zersetzt mit „winzigen Plastikpartikeln“. Auf Schiller anspielend und ihn variierend: „Zurück, du rettest den Freund nicht mehr“ fällt er sein erbarmungsloses Urteil über den uralten Ort. Sind wir nicht alle Touristen, die „in jeder Stadt nur eine paar nasse, verschmutzte Handtücher“ zurücklassen? Hier können weder die bunten Bilder der Urlaubsprospekte noch unsere alltäglichen Auffassungen vom Schönen bestehen. Der Süden ist traurig, Autoreifen im Sand, im Wasser die Coladosen. Bräunungsintensivierer und Flip-Flops aus China beherrschen die Strände. So bleibt Tom Schulz ein leidenschaftlicher Reisender „zwischen den Paradiesen“ mit der ganzen Liebe zum „Silberbesteck der Sterne“ und der ganzen Verzweiflung über die rücksichtslose Plünderung unseres Planeten.

In diesen formal sehr freien Gedichten lässt Schulz seinen sensiblen und subjektiven Assoziationen freien Lauf und setzt dabei auf einen sehr aufmerksamen und einfühlsamen Leser.

Rezensent: Barbara von Korff-Schmising

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Personen: Schulz, Tom

Schlagwörter: Reisen Umweltverschmutzung Sprachkritik