Marianne kommt zur Beerdigung ihres Vaters nach Mecklenburg zurück. Dort werden ihre Kindheitserinnerungen wieder wach.
Rezension
Die Geologin Marianne, Mutter einer heranwachsenden Tochter, steht längst auf eigenen Beinen, als sich ihre Vergangenheit noch einmal Einlass in ihr Leben verschafft. Zur Beerdigung des ungeliebten Vaters fährt sie in die mecklenburgische Provinz, wo sich längst vergessen geglaubte Kindheitserinnerungen plötzlich wieder wie gerade erlebt anfühlen. Erinnerungen an den prügelnden Vater, dessen Kriegserlebnisse ihn zum Despoten und Trinker haben werden lassen und an die duldende Mutter, die es nie gelernt hat sich den Anordnungen ihres Mannes zu widersetzen. Marianne schafft es auf die weiterführende Schule und macht trotz des ungeplanten Kindes sogar ihren Universitätsabschluss. Sie will nie wieder zurück. Umso überraschter ist sie von dem Heimatgefühl, das sich bei ihrem Besuch zu Hause bei ihr einstellt. - Die Vergangenheit einer Familie beeinflusst immer auch deren Gegenwart. Das beschreibt die sprachgewaltige Autorin sehr eindrücklich und ohne dabei zu werten in diesem Roman.
Diese bedrückende Familiengeschichte ist sicher keine leichte Kost und kann dennoch breit empfohlen werden. Sie schärft den Blick für familiäre Dramen und deren Hintergründe.Rezensent: Susanne Brenner
Personen: Preiwuß, Kerstin
Preiwuß, Kerstin:
Restwärme : Roman / Kerstin Preiwuß. - Berlin : Berlin Verl., 2014. - 239 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8270-1231-9
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher