Ein junger Hauslehrer gerät in die Luxusvilla mafiöser Russen und verliebt sich in die schöne Hausherrin.
Rezension
Der literaturbegeisterte Ich-Erzähler lässt sich zunächst vom angenehmen Ambiente einer Villa auf Marbella verführen, wo er Petja die spanische Sprache beibringen soll. Meerblick, Swimmingpool und eine leichte Aufgabe verführen ihn dazu, den bedrohlich wirkenden Hausherrn in Kauf zu nehmen. Ebenso wie ihn die schöne Hausherrin Nelly anzieht, stößt ihn der unmäßige, offensichtlich auf Diamantenfälschung beruhende Reichtum ab. Seine Bibel und sein Halt ist „das Buch“, Marcels Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit", mit dessen Inhalt und Sprache er sich ein Bollwerk gegen seine Umgebung schafft. Die kriminalistschen Elemente bleiben nebensächlich, denn der Ehrgeiz des Autors liegt mehr im sprachlich-poetischen Bereich. Darüber hinaus ist der Roman vielschichtig konstruiert und bleibt in seinem Handlungs- und Zeitablauf rätselhaft und offen.
Ein Roman für versierte Leser, die sowohl mit literarischen Anspielungen als auch mit einer anspruchsvollen literarischen Sprache umgehen können.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Prieto, José Manuel Lange, Susanne
Prieto, José Manuel:
Rex : Roman / José Manuel Prieto. Dt. von Susanne Lange. - 1. Aufl. . - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2008. - 339 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-518-41963-2
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher