Sechzehn Erzählungen von brasilianischen Autoren und Autorinnen über das Leben in ihrer Stadt.     

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Rezension

Erstmals führt ein Band der Reihe SALTO, die laut Untertitel eine literarische Einladung sein will, auf den südamerikanischen Kontinent in die ehemalige Hauptstadt Brasiliens. Das Konzept der Reihe, einheimische Autoren zu Wort kommen zu lassen, wurde beibehalten. So spricht eine intime Vertrautheit mit dem pulsierenden, kontrastreichen Leben in der Stadt und von ihren Bewohnern, den cariocas, aus den Texten. Präsent in ihnen ist zugleich die reizvolle Lage an der von zahlreichen Inseln gesäumten Küste der Guanabarabucht mit hoch aufragenden Bergspitzen und den bis nahe an die Stadtviertel heran reichenden Ausläufern des Urwalds mit seiner vielfältigen Fauna und Flora. Doch weitaus tiefere Dimensionen werden berührt und zeichnen die Brisanz der gesellschaftlichen Spannungen, thematisieren die soziale Ungerechtigkeit, die Nöte und Probleme in den Elendsvierteln. Eine zutiefst erschütternde, aber real existierende Szenerie, mit verblüffendem Charme von den cariocas in Gelassenheit, Liebenswürdigkeit und Hilfsbereitschaft ertragen.

So zeigen die Beiträge, von denen einige problematisch für zartbesaitete LeserInnen sind, nicht nur die von der Sonne beschienenen, sondern auch die tief dunklen, schattigen Facetten der wohl schönsten Stadt der Welt und ihrer Bewohner und der Zuckerhut wird mit der Realität überzogen.

Rezensent: Halgard Kuhn

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Personen: Ruffato, Luiz Veloso, Caetano Machado Nunes, Marcos Bosshard, Marco Thomas

Schlagwörter: Armut Brasilien Favelas Gegenwelten