Um die Mutproben seines Cousins zu bestehen, geht der zehnjährige Lukas nachts Klauen.
Rezension
Mats ist ein "cooler" Angeber und will, dass Lukas klaut. Um mithalten zu können, wendet sich dieser an eine Außenseiterin. Die nächtlichen Aktionen im Geiste Robin Hoods gehen aber nach hinten los. Am Ende brennt eine Scheune, und alle Kinder sehen ein, dass das Wetteifern um Mut und Coolness unsinnig ist. Dauerthema des Buches ist die Spannung zwischen "cool" und kindlich. Vieles ist dabei unglaubwürdig konstruiert. Das kluge Professorenkind Mats verlangt Gesetzesbrüche. Der zehnjährige Ich-Erzähler, behütet und kindlich, lässt sich davon merkwürdig beeindrucken - und sucht ausgerechnet bei der gemobbten Außenseiterin Hilfe. Klischeehaft werden Gut und Böse entfaltet, Reichtum und Äußeres als schlecht bewertet. Hinzu kommen literarische Schwächen wie unpassende Vulgärsprache, falscher Tempusgebrauch und eine unstimmige Erzählhaltung. Trotz moralischer Bekenntnisse ("Klauen ist doof!" "Alkohol ist so scheiße!") transportiert das Buch fragwürdige Werte und Konfliktstrategien.
Zur Anschaffung für Büchereien oder die Gemeindearbeit nicht empfehlenswert.Rezensent: Rainer Merkel
Personen: Stehle, Katrin Janßen, Rike
Stehle, Katrin:
Robin Hood, Olivia und ich / Katrin Stehle. Ill. von Rike Janßen. - Stuttgart : Gabriel, 2013. - 186 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-522-30334-7
Signatur: Ju 2/2 - Bücher