Gardam, Jane
Robinsons Tochter Roman
Bücher

Ein ganzes Frauenleben im kargen Norden Englands voller Geheimnisse und Überraschungen.


Rezension

Erst spät wurde die englische Autorin (*1928) auch einer breiten deutscher Leseschaft bekannt mit ihrer "Old Filth"-Trilogie. Jetzt legt der Hanser Verlag ein autobiographisch geprägtes Werk aus dem Jahr 1985 auf Deutsch auf. Darin geht es um ein langes Frauenleben in der kargen Landschaft in Nord-Yorkshire am Meer. Die 6-Jährige Polly Flint kommt 1904 zu ihren ältlichen Tanten in das Gelbe Haus in den Salzmarschen an der Mündung des Tee. Die Mutter ist früh gestorben und der Vater wird kurze Zeit später bei einem Schiffsunglück umkommen. Polly ist einsam, besucht keine Schule und tröstet sich mit stundenlangem Lesen der englischen Klassiker in der Bibliothek der Tanten. Immer wieder liest sie ihr Lieblingsbuch "Robinson Crusoe". Der Leser begleitet die Protagonistin durch ihre Kindheit, eine unerfüllte Liebe, Entbehrungen zweier Weltkriege, Alkoholexesse und die zunehmende Umweltzerstörung in der Nachbarschaft. Aber sie macht ihren Weg im Bestreben nach Selbstbestimmung.

Eine Hommage an die Klassiker der Weltliteratur mit einer einzigartigen Heldin ein ganzes Jahrhundert lang. Gerne empfohlen für Literaturkreise und jede Gemeindebücherei - lebendig.

Rezensent: Karin Steinfeld-Bartelt


Personen: Gardam, Jane Bogdan, Isabel

Schlagwörter: Einsamkeit Frauenleben englische Gesellschaft im 20.Jahrhundert

Gardam, Jane:
Robinsons Tochter : Roman / Jane Gardam. Dt. von Isabel Bogdan. - München : Hanser Berlin, 2020. - 316 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-446-26783-1

Zugangsnummer: 41827
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher