Einblicke in den Alltag einer hinduistisch-nepalesischen Familie, die versucht zwischen Tradition und Moderne zu leben.
Rezension
Dass ihre Ehemänner möglichst lange Leben, dafür fasten und beten, singen und tanzen nepalesischen Frauen jedes Jahr beim hinduistischen Teejfest. Milda Drüke hat es miterlebt und ist so sehr beeindruckt, dass sie neun Jahre später beschliesst zurückzukehren. Fünf Monate lang will sie der Frage auf den Grund gehen: Welcher Alltag lässt so einen Wunsch hervorbringen? Höchst private Einblicke gewähren ihr dabei Puspa und seine Ehefrau Samjhu. Beide haben in Europa studiert und leben trotzdem weiter ein streng reglementiertes religiöses Leben. Und das bedeutet vor allem für Samjhu den Verzicht auf Selbstbestimmung. Den Versuch einer Balance zwischen Moderne, Tradition und Religion beschreibt Drüke, eine erfahrene Reiseschriftstellerin, anschaulich, respektvoll und ohne zu werten. Das eröffnet den LeserInnen die Möglichkeit in diese fremde Welt einzutauchen und sich so eine eigene Meinung zu bilden.
Gerne empfohlen für alle an fremden Religionen, Kulturen und Lebensweisen interessierten Lesern und vor allem Leserinnen.Rezensent: Dagmar Paffenholz
Personen: Drüke, Milda
Drüke, Milda:
Rot : Menschen in Kathmandu / Milda Drüke. - 1. Aufl. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2010. - 383 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-455-50158-2
Asien - Signatur: Ee - Bücher