Didier Eribon bedenkt den Werdegang seines Lebens und verbindet sein Leben mit einer sozioloisch-philosophischen Analyse.
Rezension
Diese Lebensgeschichte, die als Buch bereits in 18. Aufl. erschienen ist, erinnert unwillkürlich an das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Als Jugendlicher geht Eribon auf Abstand zu seiner Familie. Er reißt sich los, um sein Leben nach seinen Vorstellungen zu konstruieren. Seine Homosexualität (*1953) und seine soziale Herkunft aus der Arbeiterschicht sind der Widerstand und das Beharrliche, an dem er sich abarbeiten muss. Er wird auf Umwegen ein anerkannter Intellektueller. Nach dem Tod seines Vaters kehrt er zu seiner Mutter zurück und bilanziert. Herkunft, die wir eine naturale Gegebenheit ist, und mentale Konstruktion formen die Identität.
Thomas Obermeier liest nicht so, wie man es von einem französischen Intellektuellen erwarten würde – präzis, scharf, klar. Er nuschelt, er spricht bleibt im Ton relativ gleich – aber es passt.
Rezensent: Martin Schulz
Personen: Eribon, Didier Ostermeier, Thomas Haberkorn, Tobias
Eribon, Didier:
Rückkehr nach Reims : Exklusive Lesung / Didier Eribon. Gelesen von Thomas Ostermeier. Dt. von Tobias Haberkorn. - Bochum : tacheles!, 2021. - 1 mp3-CD ; 280 Min. -
ISBN 978-3-86484-661-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Hörbücher