Die Uhr wird eine Stunde zurückgedreht und alles läuft nun rückwärts. Vom Ende zum Anfang.

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Rezension

Etwas ungeschehen machen? Oder einfach einen friedfertigeren Verlauf der Dinge steuern bzw. erleben? Wer hat sich so etwas nicht schon gewünscht? Henning Wagenbreth macht es in seinem kunstvollen Bilderbuch „Rückwärtsland“ möglich. In 15 Kapiteln erzählt er von Ereignissen und Begebenheiten in umgekehrter Reihenfolge. Im Fotoalbum bzw. „Mublaotof“, denn auch die Buchstabenfolge der Überschriften liest sich rückwärts, startet die Geschichte beim verlassenen Grab eines Menschen und endet mit seiner Geburt: „Er wird getauft nach altem Brauch und kriecht der Mutter in den Bauch.“ Ende. Beim „Llafnu“ spaziert nach sieben Bildfolgen ein Mann wieder fröhlich pfeifend auf der Straße, beim „Nessegattim“ stehen die Schweine im letzten Bild zufrieden auf der grünen Wiese - nachdem sie im ersten Bild als Gulasch auf den Tellern vertreten waren. Die Gestaltung erinnert an Bilderbögen, hat in den Illustrationen jedoch viel expressiv Groteskes, die Figuren muten holzschnittartig eckig an. Nur auf dem Cover haben sie Sprechblasen, ansonsten bleiben sie stumm. Der Erzähltext ist in Reimen.

Ein sehr besonderes Buch. Ein toller Blick auf Zeit und Rhythmus. Zum gemeinsamen Betrachten und Rätseln. Und Rückwärtssprechen.

Rezensent: Anna Winkler-Benders

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Personen: Wagenbreth, Henning

Schlagwörter: Zeit Sprache Reihenfolge