Ein junger Indianer versucht, alleine in der kanadischen Einöde zurechtzukommen und verliebt sich in ein weißes Mädchen.
Rezension
Der 18jährige Indianer Raymond hat sein Reservat verlassen, um allein in einer Blockhütte zu leben. Seinen Unterhalt verdient er mit Hilfsarbeiten im Golfclub und mit der Lieferung von Hühnern und Kaninchen an die ebenfalls abgelegene Kommune „Zuflucht“. Er liebt „die Freiheit seines kargen einsamen Lebens“, bis er die 17jährige Lizzy kennen lernt, die mit ihrer Familie die Ferien in der esoterischen Kommune verbringt. Ihre Mutter hofft, dort ihre Depressionen überwinden zu können. Der Vater kümmert sich – zusammen mit Lizzy - um die Kinder. Als Raymond und Lizzy sich verlieben, erregen sie Ärger bei Mitgliedern der Kommune und vor allem beim rassistischen örtlichen Polizisten. Die dramatisch endende Geschichte zweier junger Menschen, die versuchen, einen Weg und Sinn in ihrem Leben zu finden und an ihrer unterschiedlichen Hautfarbe und Herkunft scheitern, zieht den Leser in Bann; er fühlt sich in die kanadische Wildnis versetzt und kann die Gefühle der Protagonisten nachempfinden.
Ein Roman, der sehr einfühlsam die familiären Beziehungen schildert, mit großartiger Atmosphäre. Sehr empfohlen.Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: Bergen, David Schwarz, Benjamin
Bergen, David:
Rückzug : Roman / David Bergen. Dt. von Benjamin Schwarz. - 1. Aufl. - München : btb, 2010. - 316 S. ; 22 cm. -
ISBN 978-3-442-75267-6
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher