Ein literarischer Thriller über eine von Kontrolle und Dominanz geprägte Kindheit aber auch die Kraft familiärer Bande.
Rezension
Bis Ruby mit acht Jahren auf staatliche Veranlassung eingeschult wird, ist ihr Leben davon bestimmt, ihren Vater nicht wütend zu machen. Lucas, der andere Meinungen geringschätzt und körperliche Schwäche als Versagen abtut, erzieht Ruby abgeschottet und nach strengen Regeln. Emotionale Wärme erfährt sie weder von ihm noch von ihrer wortkargen Großmutter, ebenso wenig wie Antworten auf Fragen nach ihrer verschollenen Mutter Deena. Gleichzeitig wird die Geschichte von Rubys Tante Nessa erzählt, die seit dem Verschwinden ihrer Schwester versucht, Briefe an ihre geliebte Nichte zu schicken. Als Ruby einer davon in der Schule zufällig in die Hände fällt, findet sie ein Foto ihrer Mutter. Plötzlich werden Erinnerungen an eine glückliche Kindheit wach. Ruby beginnt, Lücken in Lucas´ Überwachungssystem zu nutzen, um mehr über Deenas Verbleib herauszufinden, und stößt auf Begriffe wie häusliche Gewalt, Sorgerechtsstreitigkeiten und polizeiliche Ermittlungen, die sich mit dem plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter befassen.
Empfehlenswert, emotional und hochspannend. Die gekonnte Darstellung einer zerrissenen Familie mit Kontrolle und Macht auf der einen und Widerstand und Liebe auf der anderen SeiteRezensent: Heike Nickel-Berg
Personen: Mannion, Una Handels, Tanja
Mannion, Una:
Sag mir, was ich bin : Roman / Una Mannion. Dt. von Tanja Handels. - Göttingen : Steidl, 2024. - 271 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-96999-403-0
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher