Inspektor Sakamura löst zusammen mit Rafael Corrales einen Kriminalfall, der den Leser in die spanische Provinz führt.
Rezension
Die Frage, ob es sich hier überhaupt um einen Kriminalroman handelt, soll nur kurz angerissen werden. Tatsächlich hat Tusset eher eine veritable Satire, die sich der Spannungselemente des Kriminalromans bedient, vorgelegt. Tusset macht sich über die spanische Politik lustig, in erster Linie über die Autonomiebestrebungen in Katalonien und im Baskenland. Aber auch die Zentralregierung in Madrid kommt nicht gut weg. Am Anfang geht es nur um drei verschiedene Leichen, deren Gemeinsamkeit ein lachender Gesichtsausdruck ist. Zunächst werden einige Spuren verfolgt, die sich allesamt als falsch erweisen. Dann kommt da noch eine Gruppe ins Spiel, genannt die Unaussprechlichen. Dahinter verstecken sich radikale baskische Separatisten. Schließlich ist auch Madrid noch einer der Schauplätze. Der spanische Ministerpräsident, der eigentlich die baskischen Separatisten mit aller Härte verfolgen will, kann plötzlich nur noch baskisch sprechen und merkt noch nicht einmal, was da mit ihm geschehen ist.
Tusset versteht sein Handwerk. Wer die vielen Anspielungen auf die spanische Politik nicht versteht, kommt immer noch auf seine Kosten: Komisch und spannend.Rezensent: Matthias Gröbel
Personen: Tusset, Pablo Amann, Ralph
Tusset, Pablo:
Sakamura, Corrales und die lachenden Leichen : Roman / Pablo Tusset. Dt. von Ralph Amann. - Frankfurt am Main : Frankfurter Verl. - Anst., 2010. - 299 S. ; 21 cm. -
ISBN 978-3-627-00169-8
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher